Streit am Westbahnhof

Mann mit Bierdose getötet – aber Angeklagter grinst

Tragischer Todesfall am Westbahnhof: Nachdem einem 29-Jähriger im Streit eine Bierdose ins Gesicht geschlagen wurde, stürzte der zu Boden und starb.
Christian Tomsits
14.01.2025, 22:50
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Zumindest kann niemand sagen, dass sich diese Tragödie am Wiener Westbahnhof nicht angekündigt hätte: "Der Angeklagte legt eine massive Gewaltbereitschaft an den Tag", hielt die Staatsanwältin gleich zu Beginn der Verhandlung am Wiener Landesgericht fest. Immer wieder sei es zu Gewaltausbrüchen des Flüchtlings gekommen.

Der 40-jährige Somalier – der mit einem breiten Grinser zum Prozess erschien – soll im vergangenen Sommer auf brutale Art und Weise mehrere Menschen verletzt haben – unter anderem sogar mit einer zerbrochenen Glasflasche. "Er hat meinen Wodka weggeschüttet", erklärte sich der Beschäftigungslose ohne festen Wohnsitz. Der Mann, der früher fast täglich am Bahnhof seine Freizeit begoss, bekommt in der U-Haft zwar keinen Alkohol mehr, aber zumindest eine warme Mahlzeit serviert.

Am 19. August um 4.30 Uhr soll der Angeklagte einem 29-jährigen Landsmann eine Bierdose ins Gesicht geschlagen und wie wild mit der Faust auf ihn eingeprügelt haben. Das Opfer knallte mit dem Kopf so unglücklich auf den Boden auf, dass es das Bewusstsein verlor und einen Tag später im Spital starb – Hirnblutung!

Andreas Schweitzer und Sebastian Lesigang vertraten den Somalier vor Gericht.
privat

Die beiden Verteidiger Andreas Schweitzer und Sebastian Lesigang bestritten die schwere Körperverletzung mit Todesfolge folgendermaßen: "Zwei Araber haben den Mann niedergeschlagen. Unser Mandant hingegen hat seinem Freund nach dieser Tat nur versucht, zu helfen."  Tatsächlich setzte der 40-Jährige Reanimationsmaßnahmen, allerdings vergeblich. Der Angeklagte musste sich ganz nebenbei auch wegen Veruntreuung und gewerbsmäßigen Diebstahls verantworten – vertagt, weil ein Zeuge fehlte. Die Unschuldsvermutung gilt.

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